„Waldmädli“ und „Kulturfrauen“

Heute möchte ich Euch auf eine sehr interessante Ausstellung im Walderlebniszentrum Gramschatzer Wald zum Thema „Frauen & Wald“, die vom 13. Mai – 30. Juni 2019 besucht werden kann, hinweisen. Die kurzweilige und abwechslungsreiche Ausstellung ist in Zusammenarbeit der Bayerischen Landfrauenvereinigung des KDFB e.V. mit der Bayerischen Forstverwaltung und den Bayerischen Staatsforsten entstanden.

Ich durfte am 13. Mai die Ausstellungseröffnung miterleben und mir einen Eindruck von den verschiedensten Tätigkeiten von Frauen im Wald früher und heute verschaffen.

Von links – Lucia Stark (Landfrauenvereinigung des Kath. Deutschen Frauenbundes), Antje Julke (Öffentlichkeitsarbeit, Armt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Würzburg – AELF-) und Elfi Raunecker (Bereichsleiterin Forsten AELF)

Die Ausstellung stellt Frauen vor, die Aufgaben im und für den Wald wahrnehmen, dokumentiert aber auch die geleistete Arbeit der Frauen in den Nachkriegsjahren. So fand ich die Erzählungen der anwesenden Zeitzeuginnen, die sogenannten „Waldmädli“, über ihre schwere Arbeit im Wald um 1955, aber auch die damit verbundenen schönen Erinnerungen sehr interessant.

Die „Waldmädli“ Lotte Metzger aus Gramschatz und Hiltrud Eisenbacher aus Retzbach

Eher zufällig habe ich erfahren, dass auch die Bücholderinnen Gertrud Stock und Maria Volk, die damals in Obersfeld wohnten, in dieser Zeit im Wald gearbeitet haben. Sie wurden damals „Kulturfrauen“ genannt. Ihr „Wald“ war die Revierförsterei Reußenberg bei Bonnland. So kamen auch hier die Frauen aus den umliegenden Ortschaften meist mit dem Fahrrad, um den Wald nach den Kriegsjahren wieder aufzuforsten und es gibt noch unzählige weitere Frauen, die diese Arbeiten im Wald deutschlandweit ausgeführt haben.

Die Waldmädli und Kulturfrauen waren die Trümmerfrauen des Waldes !

„Nach dem großen Krieg war das Holz in Deutschland knapp. Zum einen wurde auch der Wald für die Wiedergutmachung der von Deutschland im Ausland verursachten Kriegsschäden herangezogen. Infolge der sogenannten „Reparationshiebe“ der Alliierten wurden zehn Prozent der deutschen Waldfläche kahlgeschlagen. Zum anderen wurde das Holz auch für den Wiederaufbau von zerstörten Häusern, Städten und Dörfern benötigt. Der Leistung der Kulturfrauen wurde mit der Abbildung auf der 50-Pfennig-Münze ein Denkmal gesetzt. Da Rohstoffe knapp waren, wurde Holz außerdem zum Heizen und Kochen benötigt. Die Kohle, die pro Haushalt zum Kochen und Heizen ausgegeben wurde, reichte in den meisten Fällen nicht aus. So wurde, oft illegal, im Wald zusätzliches Holz geschlagen. Der Wald hat unter dieser Belastung sehr gelitten. Man schätzt, dass in den ersten Nachkriegsjahren neun- bis 15-mal mehr Holz geschlagen wurde, als nachwachsen konnte – das Prinzip der Nachhaltigkeit war außer Kraft gesetzt. Die Kulturfrauen mussten damals gewaltige Flächen wieder aufforsten.“ (Quelle: BMEL 2016, Unser Wald)

Viele unserer heutigen Wälder stammen daher sozusagen aus Frauenhand !!


50-Pfennig-Stück, dessen Rückseite das Bild einer Eichen-Pflanzerin zeigt. Damit sollte sowohl an die in der Wiederaufforstung tätigen Waldarbeiterinnen als auch an die Trümmerfrauen erinnert werden

Nähere Informationen zur Ausstellung und auch zu weiteren Veranstaltungen zum Thema findet ihr unter

http://www.aelf-wu.bayern.de/forstwirtschaft/216859/index.php

Am 12. Mai ist Muttertag !

Meine erste „Kolumne“ oder ein nicht ganz ernst gemeinter (oder vielleicht doch ?) Beitrag zu diesem Ehrentag 🙂

Liebevoll gedeckte Frühstückstische, selbst gepflückte Maiglöckchensträuße, selbst gebackene Kuchen, selbst gebastelte Geschenke von wundervollen, an diesem Tag nicht streitenden Kindern, die einem zusammen mit dem Ehemann jeden Wunsch von den Augen ablesen und durch Taten und Worte zeigen, wie sehr sie uns Mütter lieben und schätzen und das Ganze an einem herrlichen Frühlingstag bei strahlendem Sonnenschein – alles nur ein Traum ?

Jaaaaaaaa !!

Die Realität sieht nämlich anders aus !!

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Osterkerzenbasteln

Die Bücholder Osterkerze 2019

Hallo liebe Blogleser,

passend zur Osterzeit, möchte ich heute mal das Thema Osterkerzenbasteln aufgreifen. In vielen Gemeinden ist es Tradition an Ostern selbst gebastelte Kerzen in der liturgischen Feier der Osternacht mitzubringen, am Osterfeuer oder der Osterkerze anzuzünden und dieses Licht dann nach Hause zu tragen. Symbolisch soll damit die feierliche Osternacht erhellt und die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert werden.

Es sind meist Frauen, die diese Tradition durch das Basteln von Osterkerzen für diese besondere Nacht am Leben halten. Stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen, die sich dieser Brauchtumspflege widmen, möchte ich Euch heute vom traditionellen Osterkerzenbasteln in Büchold berichten.

Schon seit dem Jahr 2000 haben es sich Simone Schneider und Barbara Dehmer zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr zum Osterfest wundervoll verzierte Osterkerzen für die Osternacht in Büchold zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile finden die Kerzen aber auch über die Grenzen Bücholds hinaus, vereinzelt sogar bis ins Ausland, ihre Abnehmer.

Simone und Barbara bei der Arbeit

Aber wie kommt man dazu, Zeit für solch ein Ehrenamt zu opfern ?

Beiden ist es einfach wichtig, etwas für die Dorfgemeinschaft zu tun und dass sich das mit der Freude am Basteln verbinden lässt, ist natürlich ein Glücksfall. In der Osternacht dann zu sehen, dass viele, die von Ihnen gebastelten Kerzen in Händen halten und oftmals auch verschiedene Motive aus mehreren Jahren dabei sind, erfüllt Beide mit Freude und auch ein wenig Stolz. Unterstützt werden sie dabei seit Jahren vor allem noch von Melanie Dehmer und immer wieder freiwilligen Helfern, die auch Spaß am Basteln in der Gemeinschaft haben. Neue Helfer sind dabei immer gerne gesehen !! Nebenbei hat sich für Barbara aus diesem Ehrenamt heraus ein eigener Kerzenverkaufsstand beim Bücholder Weihnachtsmarkt ergeben, den es sich auf jeden Fall zu besuchen lohnt !

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08. März ist Weltfrauentag !!

Könnte es ein besseres Datum für meinen Blogstart geben ?

Plakat für den Frauentag am 08.03.1914

Mittlerweile ist das Datum den meisten doch bekannt, oder ? Aber warum gibt es diesen Tag und was hat er bis heute für eine Bedeutung ? Hierzu ein kurzer Umriss:

Der Internationale Frauentag, auch oft Weltfrauentag genannt, entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen und fand erstmals am 19. März 1911 statt. Seit 1921 wird er jährlich am 08. März gefeiert und hat seine Wichtigkeit nicht verloren. Frauen auf der ganzen Welt machen am 8. März mit Veranstaltungen, Feiern und Demonstrationen auf noch immer nicht verwirklichte Frauenrechte aufmerksam. In vielen Ländern ist dieser Tag sogar ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland ist dies erstmals 2019 im Bundesland Berlin der Fall.

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Russische Oligarchinnen investieren in Dialekthaus !!

Benedikt Feser umringt von den spendierfreudigen Oligarichinnen

Was für ein Glücksfall für das Bücholder Dialekthaus ! Mehrere russische Oligarchinnen legten am Faschingsdienstag auf Ihrer Suche nach einem 7*******- Hotel in Büchold einen Zwischenstopp ein und trafen dort auf den emsigen Vorsitzenden des Vereins zur Bewahrung des unterfränkischen Dialekts. Die Begeisterung für das Projekt Dialekthaus kannte keine Grenzen und so floss neben dem Geld auch der Krimsekt in Strömen. Die Fianzierung des Dialekthauses dürfte damit gesichert sein. Nächstes Jahr wollen die Investorinnen wieder kommen und das bis dahin fertiggestellte Dialekthaus einweihen.

Alles was Frauen bewegt.

Mit meinen Beiträgen zum Thema „FRAAuenpower“ möchte ich Interessantes rund ums Thema Frau in unserer fränkischen Heimat und ihrer Rolle im Spannungsfeld zwischen früher und heute, Familie und Beruf, Leben auf dem Land, Möglichkeiten und Träumen in Erfahrung bringen. Dabei ist es mir ein Anliegen, oftmals verborgene Lebensleistungen und ehrenamtliche Tätigkeiten von Frauen zu würdigen und ihnen dadurch mehr Anerkennung zu verschaffen. Daneben soll es z. B. aber auch Veranstaltungshinweise, Ausflugstipps und vieles mehr rund um das Thema „Frau“ geben.

Auf meiner Blogseite sind aber natürlich auch Männer aufs Herzlichste willkommen!

Manuela Fuchs

Ich bin in Gauaschach in einer Familie mit 2 Brüdern aufgewachsen und nun in Büchold als Mutter von 2 Söhnen als Frau in der Familie wieder in der Unterzahl ;). Ich kenne das Spannungsfeld Familie und Beruf aus eigener Erfahrung und freue mich auf viele interessante Geschichten rund um das facettenreiche Thema.