Hallo liebe Blogleser,
passend zur Osterzeit, möchte ich heute mal das Thema Osterkerzenbasteln aufgreifen. In vielen Gemeinden ist es Tradition an Ostern selbst gebastelte Kerzen in der liturgischen Feier der Osternacht mitzubringen, am Osterfeuer oder der Osterkerze anzuzünden und dieses Licht dann nach Hause zu tragen. Symbolisch soll damit die feierliche Osternacht erhellt und die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert werden.
Es sind meist Frauen, die diese Tradition durch das Basteln von Osterkerzen für diese besondere Nacht am Leben halten. Stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen, die sich dieser Brauchtumspflege widmen, möchte ich Euch heute vom traditionellen Osterkerzenbasteln in Büchold berichten.
Schon seit dem Jahr 2000 haben es sich Simone Schneider und Barbara Dehmer zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr zum Osterfest wundervoll verzierte Osterkerzen für die Osternacht in Büchold zur Verfügung zu stellen. Mittlerweile finden die Kerzen aber auch über die Grenzen Bücholds hinaus, vereinzelt sogar bis ins Ausland, ihre Abnehmer.
Aber wie kommt man dazu, Zeit für solch ein Ehrenamt zu opfern ?
Beiden ist es einfach wichtig, etwas für die Dorfgemeinschaft zu tun und dass sich das mit der Freude am Basteln verbinden lässt, ist natürlich ein Glücksfall. In der Osternacht dann zu sehen, dass viele, die von Ihnen gebastelten Kerzen in Händen halten und oftmals auch verschiedene Motive aus mehreren Jahren dabei sind, erfüllt Beide mit Freude und auch ein wenig Stolz. Unterstützt werden sie dabei seit Jahren vor allem noch von Melanie Dehmer und immer wieder freiwilligen Helfern, die auch Spaß am Basteln in der Gemeinschaft haben. Neue Helfer sind dabei immer gerne gesehen !! Nebenbei hat sich für Barbara aus diesem Ehrenamt heraus ein eigener Kerzenverkaufsstand beim Bücholder Weihnachtsmarkt ergeben, den es sich auf jeden Fall zu besuchen lohnt !
Begonnen hat nach Aussage von Simone und Barbara alles im Jahre 2000, als sie die Idee hatten, mit der damaligen KLJB-Jugendgruppe Osterkerzen für die Osternacht in Büchold zu basteln und den Erlös wiederum für die Jugendarbeit zu verwenden.
Seither, mit ein paar wenigen Jahren Pause, wird diese Tradition von den beiden mit wechselnden ehrenamtlichen Helfern gepflegt. Der Erlös kommt immer einem guten Zweck zu Gute. So wurden z. B. die örtliche Jugend, ein Hospizverein und die Station Regenbogen mit Spenden bedacht.
Gesammelte Werke aus den ersten Jahren mit Vorder- und Rückseite
Doch wieviel Aufwand steckt dahinter ?
Von Simone wird jedes Jahr ein Motiv aus der Leidensgeschichte Jesu entworfen und eine Vorlage für die Osterkerze erstellt. „Das mach ich immer mal so nebenbei“ sagt sie, eher bescheiden. Und auch Barbara macht kein großes Aufhebens darum, dass sie meist für die Materialbeschaffung zuständig ist und hierfür die Kerzen und Utensilien beim Kerzenhändler Ihres Vertrauens in Würzburg besorgt werden müssen.
Angefertigt werden, je nachdem ob die Osternacht in Büchold oder einem anderen Ortsteil stattfindet, zwischen 100 und 250 Kerzen. Für das Basteln der Kerzen werden dann noch ca. 2 – 3 ganzeTage benötigt.
In den ersten Jahren waren die Motive häufig durch Personen geprägt und daher durch die Herstellung von Gesicht und Händen sehr filigran gearbeitet. Um aber auch immer etwas Neues zu bieten sind die Kerzen der letzten Jahre eher mit österliche Symbolen bestückt. Simone und Barbara sprechen hierbei mit einem Augenzwinkern ganz professionell von der ersten und zweiten Edition 🙂 .
Auf der diesjährigen Osterkerze findet man die Motive Brot und Wein als Symbol für das letzte Abendmahl. Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie filigran dabei gearbeitet werden muss.
Filigranes Arbeiten – hier braucht es viel Geduld 
Mit einer Nadel werden die Wachmotive ausgestochen
Erwerben kann man die Osterkerze 2019 für 4,00 Euro am Gründonnerstag, den 18.04.2019 im Anschluss an die Abendmahlmesse in Büchold, die um 18.30 Uhr beginnt.
Ich finde es einfach toll, dass es immer wieder Menschen und in diesem Fall Frauen gibt, die Ihre Freizeit opfern, um etwas für die Gemeinschaft zu tun und damit unser Leben bereichern. Gerade solchen ehrenamtlichen Tätigkeiten, die fast schon selbstverständlich hingenommen werden, möchte ich in meinem Blog mehr Beachtung und damit auch Wertschätzung zukommen lassen. Und es werden noch viele solcher Berichte über Tätigkeiten von Frauen in unserer Region folgen. Lasst Euch überraschen !!
Euere Manuela